Montag, 7. Dezember 2009

Ein paar Tage Zanzibar

Das schönste an einer Reise ist, dass man zum Einen den Lauf der Dinge niemals vorraussagen kann, es also meistens spannend bleibt, zum anderen trifft man so viele unterschiedliche Menschen, die bis dahin ganz selbstverständlich neben einem her gelebt haben und nun kreuzen sich plötzlich die Wege und man erfährt spannende Lebensgeschichten des anderen. Ich verbrachte ein paar sonnenverwöhnte Tage auf Zanzibar, einer wirklich das muss man sagen tropischen Trauminsel mit weissen Sandstränden und türkisfarbenem Wasser, dass mit keinem Malkasten der Welt so wieder gegeben werden könnte. Ich stromerte durch die Gassen von Stonetown, der bekannten Gewuerzstadt, stoeberte in kleinen Läden nach Mitbringseln. So kam ich zum Beispiel mit einem Ladeninhaber ins Gespraech, der Bekannte in Muenchen hat und nun alles mögliche ueber die Unis in Deutschland wissen wollte, weil er selbst gern zum Studieren ins Ausland wollte. Mittlerweile habe ich riesigen Spasse am Handeln und Feilschen gefunden, dass gehört ja hier in Tanzania zum guten Ton, und wie ich finde dient es nicht nur der Preisverhandlung sondern auch der Möglichkeit miteinander ins Gespräch zu kommen und in einem small talk so viele herrlich schöne Nebensächlichkeiten zu erfahren bevor mit einem Handschlag den Handel besiegelt und mit einem Kwa Heri den Laden verlässt. Es dient der soziokulturellen Verständigung und macht sowohl Händler wie Kunden viel zufriedener ueber das erworbene oder verkaufte Gut. Aber im hektisch und geschäftigen Deutschland hat man fuer so etwas keine Zeit. Leider. Vielleicht wuerde das die Menschen etwas zufriedener machen. Ich glaube wenn ich das nächste Mal in ein deutsches Geschäft laufe, werde ich zu handeln beginnen so aus reiner Gewohnheit heraus. Bei einem meiner Verhandeleien hier gesellte sich auch gut und gern mal noch ein dritter oder vierter Kunde zur Verkaufsplauderei dazu und eh man sich versah sass man draussen zu dritt auf der Gasse (der Verkäufer hatte gerade frisch gepressten Saft im Angebot) mit einem Glas Papaya-Ananas Saft zwischen spielenden Kindern und diskutierte über Gott und die Welt, oder ueber die deutsche Wiedervereinigung...die Zanzibianer sind sehr wissbegierig. Wenn alle Neuigkeiten ausgetauscht sind trennt man sich dann wieder und zieht, nicht selten mit einer neuen e-mail Adresse seiner Wege. Ich bin jetzt im Besitz ein paar toller orientalischer Gewuerze und noch mehr Klimbim, wie soll ich das bloss alles nach Hause kriegen...die 40 kg Marke hab ich sicher schon gesprengt. Wenn ich mal nicht einkaufen bin dann war ich etwas im Wasser schnorcheln und sogar einmal mit Delphinen schwimmen, das war einmalig!! Ich wuenschte ich könnte etwas dieser relaxten Inselstimmung als Souvenir mit nach Hause bringen und an alle Menschen verteilen, die gerade mächtig im Alltags- oder Weihnachtsstress sind. Hakuna Matata-Hamnashida, Keine Sorgen, wie der Tanzanianer hier zu sagen pflegt.

Samstag 05.12.2009 Ein letztes Mal Arusha

Man wird nach und nach immer mehr zum local resident, die Strassen, der Lärm, der Geruch von Arusha erscheinen mittlerweile seltsam vertraut und mit selbstsicherem Schritt bewege ich mich durch die Strassen, ganz selbstverständlich. So richtig als Tourist fuehle ich mich gar nicht mehr und man wird auch viel weniger penetrant von den Strassenverkäufern belagert. Und wenn dann doch das übliche: Sister-sister special price for you, Mambo-Poah, Jambo-Sijambo Spielchen vorbei ist geht man lächelnd aber nicht bevor man nicht einander Hände geschuettelt hat seiner Wege. Für den morgigen Tag wuensche ich der Welt da draussen einen froehlichen Nikolaus...ich glaub das kennen sie hier gar nicht, jedenfalls werde ich wohl statt Schokolade eher Sand in meinen Stiefeln finden.