Sonntag, 30. Oktober 2011

Umzug

Es ist vollbracht! Nach einem gestrigen Reinigungs- und Transportmarathon konnten sie nun endlich bezogen werden, die eigenen vier Wände. Die erste Nacht im neuen Bett, oder besser unter neuem Moskitonetzhimmel, liegt hinter mir. Über das zuerst Geträumte bewahre ich lächelnd Stillschweigen. Die Sonne schickt unerbarmlich bereits heute Morgen ihre heissen Strahlen und sorgt dafür, dass sich die Zimmer hier mächtig aufheizen. Ich sitze bei einer Tasse Chai-Maziwa am Frühstückstisch und mein Blick schweift aus der geöffneten Terassentür über das noch verbrannte Gras des Gartens hinüber über das vor mir liegende Tal vom Manyara District mit seinem am Horizont thronenden Mt.Hanang, den ich erst noch am letzten Wochenende tapfer bezwungen habe. Eine leicht zerrupfte Katze bettelt miauend an der Tür nach Aufmerksamkeit, bevor sie beschliesst lieber die Kühle der schattigen Büsche aufzusuchen. Das Häuschen hat etwas von Strandcottage, bloss ohne Wasser und Strandnähe. Die würde ich mal auf knapp relative 400-500 km östlich schätzen, zwar nicht ganz so touristenfreundlich aber deshalbt nicht weniger schön. Es ist merklich ruhig hier unten, der Trubel des Gästehauses schlägt sich nicht bis hierher durch, aber wenn ich den neugierigen Besucherbekundungen für heute Glauben schenken darf, dann hab ich am Nachmittag hier "full House". Bis dahin geniesse ich noch meinen deutschen Honig und kümmere mich um meinen weiss-schwarz-tastigen Freund hier neben mir. Karibu tena!

Häuschen





Erste Einblicke

Dienstag, 25. Oktober 2011

Sonntagsblues

Wer kennt das wohl nicht, dieses Gefühl dass einen an einem Sonntagabend plötzlich aus dem Nichts überfällt, nachdem man ein ereignisreiches Wochenende hinter sich hat und sich mit einem Mal dem anklopfendem Montag mit seinen Pflichten gegenübersieht. Ich nenne das den Sonntagabend-Blues. Der kam bloss etwas verspätet am heutigen Dienstag über mich. Es wäre geschwindelt wenn ich behaupte, überhaupt kein Heimweh zu haben. Gerade in den Abendstunden, wenn sich der Kopf von der tagsüberherrschenden Hektik befreit hat, beginnt er zu grübeln. Gerade all die Internet-Skype-und Telefonmöglichkeiten gaukeln einem quasi vor, derjenige sei in greifbarer Nähe. Die Erkenntnis, dass er dann aber nicht mal eben um die Ecke biegen wird in den nächsten Minuten, trifft einen dann umso härter, wenn das Gespräch beendet ist. Da bereiten so 9000km Abstand voneinander doch etwas Bauchschmerzen. Ich denke es wird einfach noch etwas dauern bis auch ich hier meinen Platz für mich selber gefunden habe. Obwohl zugegeben ich bin verdammt nah dran! Heute Nachmittag hatte ich eine äusserst erfreuliche Verabredung mit meinem potentiellen neuen Häuschen. Ich muss wirklich sagen wir haben uns auf den ersten Blick ineinander verliebt. Aber es ist etwas schüchtern, und so denke ich, wenn wir dann schlüsseltechnisch unwiderruflich miteinander leiert sind, werden auch die ersten Fotos veröffentlicht. Versprochen! Auf Station herrschte mal wieder das gewohnt tanzanianische Chaos. Ich sprach bereits von der Ordnungsresistenz hier. Dies wurde erneut bestätigt als ich heut statt Tubus und Laryngoskop im Notfallkoffer, eine Babysocke, eine Windel und irgendwelchen Papiermüll fand! Da heisst es tapfer durchatmen.

3414m üNN

Die Wochenenden gestalten sich hier immer recht spontan und bunt. Für dieses Mal habe ich mich für Muskelkater und Höhenkrankheit entschieden. Am Freitag Nachmittag starteten wir mit einer kleinen Gruppe Richtung Katesh. Der erste Ausflug mit meinem vierrädrigen Freund. Um am darauffolgenden Morgen noch vor Sonnenaufgang den Aufstieg Richtung Gipfel des Mount Hanang zu starten. Dieser erhebt sich, von fast überall hier gut sichtbar, mit seinen 3414m über das flache Umland. Als vierthöchster Berg Tanzanias und ausserdem vulkanischen Ursprungs, sahen wir uns herausgefordert, ihn zu bezwingen. Die folgenden 6 Stunden Aufstieg begannen auch ganz motiviert und plauderfreundlich, wurden aber dann gen Ende eher wortkarger und pausenreicher. Die Aussicht aber passt hier gar nicht beschrieben auf Papier. Einfach überwältigend. Über den Wolken, auf dem „Sims“ eines Vulkankraters zu spazieren, das Tal in Vogel-Flugzeugperspektive zu seinen Füssen, rechts und links des Weges statt schroffer Felsformationen einen blühende Gras- und Buschteppich vorzufinden, gehört selbst erlebt. Wir haben ihn alle erreicht , den Gipfel! Mission completed! Da gab uns der Siegerwhiskey, der grosszügig die Runde machte, recht. Nun kann man spekulieren ob es am Gipfelschnaps oder der ungewohnten Höhe lag, dass mir der Abstieg dann doch klar machte, der Mensch hat zwar zwei Beine, die ihn fast überall hin tragen, aber leider nur soweit die Atmosphäre oder eben der Sauerstoffspiegel im Blut ausreicht. Schon frustierend, wenn einem alle voraus eilen, während man selbst mit Spuckattacken und Dauersitzstreik des eigenen Körpers zu kämpfen hat. Mit sinkenden Höhenmetern kehrten aber dann indirekt proportional auch die Lebensgeister und –kräfte zurück und wir erreichten noch völlig im Zeitplan (vor Einbruch der Dunkelheit) das geduldig parkende Vehicel auf 1999m. Im Anbetracht der Fotos sind die Strapazen erstaunlich schnell vergessen und nachdem auch das Abendbrot wieder schmeckt, plant man schon den nächsten Gipfelsturm.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Afrikanische Ordnung

Das man hier auf so einiges in Punkto Ordnung vorbereitet sein muss damit hatte ich bereits gerechnet. Das heutige Chaos im "Room 20", wie sie ihn liebevoll nennen, der wohl einzige Raum in Haydom mit einer konstant auf voller Leistung laufenden Raumheizung, schwitz...und den Neugeborenen, sprengte meinen Geduldsrahmen. 12 Säuglinge und Neonaten, davon 5 Frühchen um die 30-31. Woche, ein Intubiertes und 6 mit Sauerstoff, dazu eine einzige völlig überforderte Schwester, Mütter, wir, unvollständige nicht auffindbare oder nicht existente Akten, fehlendes Equipment und das auf knapp 10 Quadratmeter. Anett und ich (nachdem sie mir von LENA-Ward hat zur Hilfe eilen müssen) haben versucht ärtzlich so was ähnliches wie eine Visite durchzuführen (ohne Schwester natürlich) ... da bekommt das Wort VISITE (Visus: der Blick; wir haben wirklich nur unsere Augen im Bezug auf den aktuellen Patientenstatus verwendet, zum Schreiben gabs keine Akte und zum Hören keine Schwester) eine ganz neue Bedeutung. Wir haben dann beschlossen etwas Ordnung in das Chaos zu bringen. Zum einen erst einmal die Kinder "beschriftet" (Verwechslungen sind nicht ausgeschlossen-aber Umtausch), die Akten in Ordnung gebracht und aufgeräumt (es ist erstaunlich was da alles zuTage tritt unter und in den Schränken) zwischendurch immer wieder mal medizinisch interveniert oder die Wärmflaschen mit neuem Wasser befüllt. Oh ja und wir waren fürchterlich kreativ und haben aus Gummiring, Handschuh, leerer Infusionsflasche und Sauerstoffbrille nach einer vorhandenen Skizze einen CPAP konstruiert (für die Nicht-Mediziner, das ist eine Art Atemhilfe für insbesondere Frühchen). Kam auch gleich zum Einsatz, wenn auch die Bubbles aufgrund mangelndem Expirationsdruckes etwas spärlich waren so hörte sich das etwas verlängerte Atemgeräusch des Kindes in etwas so an wie an den westeuropäischen Hightec Maschinen. Bleibt bloss die Frage, wie wir das ganze Auffinden wenn wir morgen zurückkehren, die afrikanische Ordnung ist manchmal sehr resistent in Bezug auf westliche Eingriffe und neigt zur Regression.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Die ersten Tage in der Klinik

Mittlerweile lebt es sich ganz komfortabel im Gästezimmer, wenn man mal vom fortwährenden Baulärm, der sich unter dem äusseren Finstersims abspielt mal absieht. Böse Zungen behaupten ja, dass es sich bei der riesigen Baugrube, die da vor meinem Fenster wächst, um die Bauarbeiten an meiner neue Bleibe handelt. Dann wird die aber wohl einen riesigen Keller haben, so fürchte ich. Wenn die so weiter buddeln stossen sie am Ende noch auf Grundwasser, und das hier auf 1000m Höhe. In der Zwischenzeit habe ich meine ersten beiden turbulenten Stationstage in der Klinik schon hinter mir. Dabei glaubt man beinah schon wieder so viel länger hier zu sein. Haydom hat viel ärztliches Personal verloren. Das bedeutet viele Stationen, das trifft leider auch den pädiatrischen Bereich, sind ohne ärztliches und erfahrenes Fachpersonal. Die lokalen Interns versuchen das abzudecken, scheinen aber auch komplett führungslos. Ansonsten herrscht ein reger Wechsel an immer nur kurz temporär anwesendem europäischem Gastpersonal. Anett eine Kollegin aus Norwegen, eine PJ-lerin und ich schlagen uns wacker. Heute gab es die erste versuchsweise Intervention. Ich brachte die eigens im Handgepäck eingeflogenen Wärmflaschen bei den Frühgeborenen, sehr zur Freude der anwesenden Schwestern, zum Einsatz. Man kann sich bei den schweisstreibenden Aussentemperaturen gar nicht vorstellen, dass man so ein 1200g Baby so sehr ausgekühlt vorfindet. „Chupa ya maji moto“ und diesmal keine Thermoskanne, für alle die wissen wovon ich spreche.

Freitag, 14. Oktober 2011

Ankunft Haydom Lutheran Hospital

Eigentlich hat sich nichts verändert. Der Pförtner öffnete unserem staubigen und überladenem Toyota die Tore, während sich eine grosse Traube weisser Mzungu Studenten nach draussen drückte…Haydom hat wohl derzeit viel Besuch, dachte ich noch bei mir. Wenig später dann stand Jonathan, der Organisator der Gäste –und Wohnhäuser, vor mir mit den entschuldigenden Worten, die Wohnung, die für mich gedacht war, sei in einem unrenoviert und schlechten Zustand und keinesfalls bezugsfertig, er wolle mich in einem Gästezimmer unterbringen….SEUFZ…die Vorfreude auf das Einrichten meiner neuen Bleibe zerbröckelte. Genau so wie der Putz von der Wand oder die Decke von der „zukünftigen“ Bleibe…das hatte so gar nichts von der wohnlichen Atmosphäre wie sie einst bei Illona und ihrer Familie herrschte…Es wäre derzeit hier so voll von Gästen und temporärem Personal, dass er nichts anderes mehr für mich frei hätte, er sich aber bemühe die Renovierungsarbeiten voranzutreiben. Ich solle mich derweil in Geduld üben. Darin bin ich ja mehr oder weniger geübt…aber zu dem Zeitpunkt war ich einfach nur müde und enttäuscht…ich hoffe ich habe ihn das nicht allzu sehr spüren lassen. Mit ein „paar“ Büchern im Regal und meinem Klavier hier finde ich die Übergangslösung im Gästehaus momentan gar nicht mehr so unannehmlich, zumindest vorerst. Das mit dem Gärtnern wartet dann eben noch ein wenig.

13. Oktober 2011 "Auf nach Haydom"

Die ersten paar Meter hinter dem Steuer fühlten sich an, als lenkte ich einen LKW. Das Lenkrad hatte so viel Spielraum, dass ich ein paar mal durch versehentliches „Überlenken“ beinah das Auto ins Abseits katapultiert hätte. Außerdem musste mich meine geduldiger Beifahrer (ich kam mir vor wie in meiner ersten Fahrstunde) nach einem Überholvorgang immer sanft daran erinnern, wieder auf die linke Spur zu wechseln…in Tanzania herrscht Linksverkehr…während ich immer seelenruhig auf der rechten Spur weiter dem Horizont (und den entgegenkommenden Autos) entgegenfuhr. Irgendwann ging es von der achso schön asphaltierten Strasse dann auf die Sand und Schotterpiste. Feldwegfahren ist ein Klacks dagegen. Fahrrinnen, Schlaglöcher, Erdaufwerfungen, Steinbrocken…und noch entgegenkommende Autos die schneller fuhren als meine für mich schon ziemlich hoch angesetzten 40 h/km. Ich versuchte mich wacker zu schlagen…nach 45 Minuten erbarmte sich mein Gegenüber und übernahm das Steuer….das hatte eine sofortige Geschwindigkeitssteigerung und ein merklich gestiegenes Sicherheitsgefühl zur Folge…puh! Auch wenn die Strecke sicher nicht den Anspruch einer Strasse erfüllt, so ist doch dieses Stück Weg nach Haydom von atemberaubender Schönheit. Der Weg windet sich langsam und kurvenreich auf die fast 1000 Meter nach oben. Man blickt herab auf das weite jetzt sehr grüne Steppenland mit seinen Sträuchern, Bäume, der roten Erde, dem in der Sonne glitzernden Manyara-See. Endlose unberührte Natur und Weite. Am Wegrand folgten uns gelegentlich ein paar Affen und Esel, im Vorbeifahren wäre sie mir beinahe entgangen, die grosse Giraffe die direkt am Strassenrand seelenruhig mit dem Kopf , genüßlich fressend, in einem hohen Baum steckte. Tweega, tweega!

Wie man in Tanzania erfolgreich ein Auto anmeldet – bzw. deutsches Unverständnis trifft auf tanzanianisches Bürokratentum

Hier in Tanzania gibt es die berühmten BIG FIVE, welche hier jedes Kind aufzählen kann. Ziemlich erheiternd fand ich die Antwort auf die Frage: „ Welche gefährlichen Tiere wohl in Afrika zu Hause sind?“, die mir in einem Kindergarten zu Hause gegeben wurde…also da hätten wir laut dortiger Überzeugung den grossen TIGER und nicht zu vergessen PONYS. Aber so sehr Unrecht hatten sie dann doch nicht. Ich fühle mich heute, als sei ich ihm begegnet dem grossen TIGER. Der frisst nämlich mit Vorliebe kleine deutsche Bürohengste(ponys) im tanzanianischen Bürokratiedschungel. Aber nichts desto trotz habe ich ihn besiegt und halte nun unter anerkennendem Applaus der Anwesenden meinen neuen auf mich gemeldeten Fahrzeugschein und die Fahrzeugpapiere und Versicherungsticker in der Hand. Es hat auch mächtig Fell und Nerven gekostet…ja ja Geld auch…aber ohne die Hilfe meines Fahrbegleiters für morgen denk ich wäre ich aufgeschmissen gewesen. Man benötigt hier für die Anmeldung eine spezielle TIN Nummer (sowas ähnliches wie eine Steueridentifikationsnummer), für die gibt es eine spezielle Urkunde. Mit der kann man sich dann um einen Fahrzeugbrief, eine Fahrzeugzulassung (alles an seperaten Schaltern in unterschiedlichen Büros) ausstellen lassen. Zwischendurch bezahlt man eine Rechnung von ungefähr 230 Euro um sich dann für den Fahrzeugbrief anzustellen. Normalerweise braucht man für die Ausstellung dessen 3 Wochen Zeit…nun mit einem netten „PLEASE, today“ und einigen Worten auf suaheli meines Reisebegleiters, einer Diskussion, der ich nicht ganz folgen konnte, vergass die Angestellte ihr tanzanianisches „Pole, pole“ und stellte uns sämtliche Dokumente in rekordverdächtiger Bestzeit von 3,5 h aus. Man muß wissen wenn man in Arusha und Umgebung den Ort Haydom erwähnt (uns sei es auch ein noch so kleines Dorf) so wissen doch alle vom Krankenhaus dort und den Umständen der Arbeit, und das verschafft meistens einen Vorteil, und es werden einem viele Dinge möglich gemacht. Was verblieb mir in der Zeit des Wartens zu tun…natürlich auch nicht pole pole, sonder Grosseinkauf und zwar alles was das Supermarktregal im Shoprite so hergab. Von Kaffee, Käse, Hühnchen, Genußgüter bis hin zu Putzzeug und Gärtnerutensilien. Die Leute an der Kasse schauten mich angesichts ihrer spärlich gefüllten Tragekörbchen an, als wollte ich mich auf die nächste Apokalypse vorbereiten. Nein eigentlich fahr ich nur nach Haydom weiter…hihi. Auf dem Parkplatz schaute ich dann 2 männlichen Mitarbeitern zu, die ganz selbstverständlich meine Einkäufe in das ohnehin schon überfüllte Auto verfrachteten. Was für ein Service.

12. Oktober 2011 "Ankunft Arusha"

Es ist immer wieder beeindruckend, wie schnell man heutzutage mal eben Äquatoren und Distanzen von über 7000 km überwindet. Einen obligatorischen Tomatensaft und ein Mikrowellenaufgewärmtes Serviettenbrötchen später schon die Ansage des Landeanfluges. Der Körper reist heutzutage viel schneller, als der Geist und die Seele folgen kann. Eben noch lag man sich beim Abschied in Frankfurt in den Armen und trank einen McDonalds Kaffee, und nun schon läuft man vor der Kulisse des Kilimanjaro über das Rollfeld Richtung Abfertigungshalle. Ein 17 Grad warmer Morgenwind weht uns in der aufgehenden Morgensonne um die Nase. Es riecht nach Rauch, Erde und Abenteuer. Kein Zweifel der schwarze Kontinent hat mich wieder. Überraschend routiniert durchquere ich die Visums- und Zollabfertigung… hat schon fast etwas wie ein „Heimspiel“ obwohl sich heute Morgen 5Uhr 30 so gar keiner für meine Gelbfieberimpfung interessierte, dafür umso mehr für die genaue Registrierung meiner Daumen- und Handabdrücke in allen Fingerkombinationen. Ein paar fleissige Hände um mich herum wuchten die 100 kg und das Klavier ins nächste Taxi und im Beginn der Morgendämmerung fahren wir Richtung Arusha.

12.Oktober 2001 "100 kg Gepäck, mein E-Piano und ich"

Das klingt nach einem zunächst abenteuerlichen Unterfangen, wenn man bedenkt, dass all jenes mit dem Flieger seinen Weg bis auf den afrikanischen Kontinent finden soll. „Das Klavier muss mit!“ dafür lässt man dann auch schon doch das ein oder andere Reiseutensiel im Schrank stehen…und trotzdem kommt man am Ende auf über 100 kg (ohne mich )… aber da ich ja schier unverbesserlich und nicht belehrbar bin, prallten alle Vernunftsapelle an mir ab,und so fand man sich mit 2 Trolleys vor der Frankfurter Gepäckaufgabe. Dort sorgten meine separat gebuchten Freigepäckstücke (für alle die es nicht kennen, das System sieht vor, dass man sich Freigepäck in Form von 5, 10 und 20kg kaufen kann) und z.T. für den „guten Zweck“ von Condor gewährten Freigepäckskilogramm so arg für Verwirrung, dass die gute Frau am Schalter irgendwann aufhörte alles zusammen zu und -verrechnen und alles einfach entnervt durchwinkte. Hürde Nummer eins erfolgreich genommen. Dafür musste ich in der Handgepäckskontrolle die Mitnahme meines „hochverdächtigen“ Reiseweckers (ja, hat eben getickt) begründen…nur ist mein Name nicht Mc Gyver und ich hatte auch nicht vor meine eigenes Flugzeug in die Luft zu sprengen.