Montag, 6. Februar 2012



















Er ist da, der lang ersehnte Truck mit dem inzwischen schon ganz seekranken Equipment. Am Wochenende konnte ich ihm und einigen Boxen schon mal herzlich willkommen sagen und einige auf der Kinderstation verteilen. Die ersten Sättigungsmonitore wurden an sauerstoffpflichtige Kinder verteilt unter Jubel und Dankesbekundungen der Schwestern., die genauso aufgeregt die Neuankömmlinge etablierten und während die kleinen Patienten die blinkenden Anzeigen neugierig beäugten. Es bedurfte einiger Geduld all die Kabel zu entwirren und jedem Gerät die richtigen Strippen zuzuordnen. Auch muss Platz für das neue Inventar geschaffen werden. Fast ein bisschen wie Weihnachten fühlte man sich, als ich da oben auf dem Truck in die einzelnen Boxen schaute um sie entsprechend zu verteilen. Hilfe hatte ich von Irene, einer Frühchenschwester aus Norwegen, die angesichts der Box mit den Flaschen, Saugern und Pampers in lautes Entzücken ausbrach. Die Oberschwester oder sollte ich sagen Oberhebamme legte der erst besten Schwangeren gleich den Ultraschalldetektor für die Aufzeichnung des Herzschlages des Ungeborenen um den Bauch. Leider war die arme Frau gerade in Wehen und schrie lauter als wir das Dopplersignal verstärken konnten. Den grössten Zugewinn aber macht sicher auch die Anästhesie. So muss man sich vorstellen waren die bisherigen Operationen stets komplett ohne Kreislaufmonitoring vonstatten gegangen. Dies führte am Wochenende, wie heute in der Morgenbesprechung berichtet, dazu, dass ein Patient, der unbemerkt einen Herzstillstand auf dem OP Tisch erlitten hatte, weiter operiert wurde, natürlich kamen die lebensrettenden Massnahmen, als man den fehlenden Puls bemerkte, dann zu spät. So konnte ich heute morgen unter dem Applaus der Kollegen verkünden, dass die Monitor, und mit ihnen die Ventilatoren, angekommen und betriebsfertig sind. Die erste OP mit EKG, Puls und Sättigungsüberwachung fand dann auch gleich statt, mit dem wohl zufriedensten Lächeln dass ich je auf dem Gesicht eines Anästhesisten hier gesehen habe, bzw. hinter der Gesichtsmaske erahnen konnte. Bloss ich war eher mit meinem OP Feld als mit dem Monitor beschäftigt, obwohl zugegeben ich hab auch öfter mal einen Blick auf die EKG Zacken und die Sättigung geworfen und zufrieden in die Maske gegrinst. Morgen werde ich einen Tag frei nehmen um den Rest der Ladung zu verteilen und zu organisieren. Sicher gibt es noch so einiges was von grossem Nutzen wäre, aber wie schon gesagt, Pole Pole das wird sicher noch!