Es
gibt Momente in denen wird die persönliche Geduld auf eine harte Probe gestellt
und eine montagmorgendliche Visite in der Lena Ward Intensivstation ICU kann dazugehören.
Beginnen wir mit dem Fakt das einige die ICU, das Intensivzimmer, mit einem 24 h geöffneten
Warenhaus verwechseln, stets einladend geöffnete
Pforten und so viel zu bestaunen. Sobald man energisch den Türgriff benutzt um
all die neugierigen Nasen nach draussen zu schieben, oeffnet sich wie von
Geisterhand keine 10 Sekunden später die Tür erneut und eine neue mir völlig
unbekannte Person betritt den Raum um 10 Sekunden später wieder nach draussen zu entgleiten. Natürlich bleibt die Tür hinter dieser Person sperrangelweit offen. …entnervt aufgebend dann das Wort
an die Schwester gerichtet, wie es denn dem Patienten heute morgen ginge, ob er
erbrochen habe, ob das Fieber gesunken sei…dreht diese sich dem Patienten zu…“Moment
ich frag ihn mal!“ Der Doktor erklärt der Schwester daraufhin
höchstausführlich den Gesundheitszustand des Patienten, was wir schon seit drei
Tagen für eine Therapie verfolgen, zu welchem Zweck und das wir auch am
vierten Tag nix verändern und sie schreibt hinter den Namen des
Patienten in ihrer Liste sehr ausführlich und detailliert: "Weitermachen"!. In meinen
wortreichen Erklärungen an Eltern und Pflegepersonal schiebt sich immer im
Moment höchster verbaler Konzentration ein laut quietschender Rollstuhl an der gerade
wieder verschlossenen Tür vorbei, schön langsam. Kaum ist er in auditorisch
sicherer Entfernung geht die Tür erneut auf und 10 neugierige Nasen wollen
Sensationsluft schnuppern. Morgen darauf schwör ich bring ich Superkleber mit
und verkleb die Türen von innen und den quietschenden Rollstuhl am Boden fest. Wem
das noch nicht genug Geduldsprobe ist ,der sollte mal zugegen sein wenn man
eines Morgens plötzlich auf eine halb bettenleere ICU stösst…mitten beim Abhorchen des Patienten dann plötzlich ein Team von Handwerkern mit
Schlagbohrern die ICU stürmt und mit emsigem Eifer lautstark Löcher in die Wand
bohrt…der Rest der Visitienkonversation dann im Telegrammstil schreienderweise immer
wieder unterbrochen vom Vibrieren und Rattern des Pressluftbohrers. Aber auch
hier absolute Lärmresistenz der Schwestern und auch anwesenden Angehörigen. Ja die Lärmresistenz geht sogar so weit dass
ein bedrohlicher Alarmton der Sättigungsmonitore komplett überhört
wird ,bis sich dann nach 20 Minuten noch 2 weitere Geräte in den PIEP Gesang
entstimmen und erst dann wird bemerkt das jemand über das Stromkabel vom
Sauerstoffkonzentrator gestolpert war
und der seit ungefähr 20 Minuten ohne strom und stecker in der Wand atürlich nicht mehr
funktioniert. Warum
muessen Monitore auch so störende Geräusche von sich geben, viel angenehmer
wäre doch ein klassische Musikuntermalung mit Crescendofunktion…und rot ist
doch eine so agressive Farbe warum kann man die Zahlen nicht lila oder pink
machen. Manchmal ist man einfach besser beraten sich zurücklehnend einer Tasse Tee zu erfreuen.
Dienstag, 18. Juni 2013
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