Samstag, 28. November 2015

Vom afrikanischen Phänomen der zentrifugalen Kundenbetreuung

Was macht man oder besser FRAU an ihrem ersten sonnigen Morgen mitten im afrikanischen Arusha. Oooch das ist gar nicht so schwer: Latte machiato trinken und Shoppen gehen. Es kommt nur auf die Art und Weise an. Erstaunlich wie vertraut einem hier alles erscheint und mit welcher Selbstverständlichkeit und Zielstrebigkeit man sich hier durch die Stadt bewegt. Auf dem Rücksitz des Motorradtaxis ist das mit dem chaotischen Strassenverkehr auch nur halb so wild, solang man auf seine Knie aufpasst. So ein Motorradtaxifahrer glaubt manchmal er ist ein Transformer und kann sich durch Auflösen seiner Materie ungeschadet durch nicht existente Verkehrslücken schlängeln. Nun Knie sind heil geblieben. Ich hab erst mal das Problem Internet und Telefon gelöst. Also wenn sich eines hier rasant weiter entwickelt im Rausch des westlichen Fortschrittes dann ist es die Telefon- und Mobilfunkindustrie. Sah man vor 2-3 Jahren die Leute noch mit Nokia Telefonen sms schreiben so hat auch hier heute fast jeder ein smart phone, meist Samsung und natürlich gibt es what´s app und internet to go. Also mal so betrachtet gibt es hier kein Problem dass so einfach zu lösen und zu beantworten wäre wie ein Telefon-oder Internetproblem. Man reiche dem netten Mobilfunkmitarbeiter von AIRTEL einfach sein Telefon (man muss ihnen schon vetrauen) mit geübtem Griff ist die alte Simkarte draussen die neue drin, dann tippt er gleichzeitig auf zwei Händen simultan in einige auf dem Tisch liegenden Nokias  , dann folgt wieder das Spiel mit dem Simkartentausch, die in dem ganzen Prozess wie in einem Kartenspiel hin und her, rein und rausgetauscht werden in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Der Entscheidung für Telefon mit Internet und nur Internet bundle für 3 oder 5 oder 8 Gigabyte ...folgt dann erneutes aufkratzen von geheimnummern, erneutes umtauschen v. Simkarten und simsalabimm, registriert und whats app,facebook whatsoever tauglich, neue Handynummer, und ein Surfstick tataaaaa !! Was soll ich sagen, es funktioniert. Ohne Vertragslaufzeit, Unterschriften, oder ähnlichem, Barbezahlung, automatischer Ablauf nach 30 Tagen nach Wahl und fertig…FAST FOOD INTERNET. By the way die afrikanische Stadtbevölkerung hängt genauso gebannt mit ihren Nasen auf dem Smartphone display. Sehr beängstigende Entwicklung, wenn man sich das mal in der afrikanischen Steppe vorstellt, da hat so ein Löwe aber leichtes Spiel. 
Wenn wir schon einmal beim Shoppingverhalten bzw. dem Kundenservice des tanzanianischen Dienstleistungsgewerbes sind. Ein Verkäufer hier zugegben ist ein Meister des Multi Tasking, das bedeutet er kann und wird bis zu 5 Kunden gleichzeitig und im intermittierenen Wechsel bedienen, so ein Kunde wartet schliesslich auch nicht gern um sein Anliegen vor zu bringen, ist das dann erstmal getan und hat der Verkäufer erste Schritte seiner Bedienung eingeleitet, tritt er auch schön brav wieder wartend an die Seite. Bloss das eigene vorherig vorgebrachte Anliegen tritt dann kurzzeitig mal aus dem Fokus. Da hilft aber alles meckern nix, einfach wartten bis der nette und unglaublich ruhig bleibende Verkäufer sich dir wieder zuwendet. Braucht man sich nicht zu wundern warum man immer so viele wartende Menschen in den stores sieht die keine Anstalten machen sie anzustellen oder einen Servicemitarbeiter anzusprechen…das haben sie alle schon getan und warten jetzt bis ihr anliegen bearbeitet wurde. Also physikalisch gesehen ZENTRIFUGALE KUNDENBETREUUNG. Morgen geht es dann gen Haydom hoffentlich physikalisch mehr mit Reibungs- wie mit Gleitkraft auf all den aufgeweichten off-road Wegen.

1 Kommentar:

  1. Hei Theresa,
    zufällig entdeckt, dass Du Deine Blog wieder aktiviert hast. Wünsche Dir alles Gute in Haydom. Wie lange bleibst Du diesmal?
    Und natürlich ein schönes Weihnachtsfest!
    LG Ruth

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