Was macht man oder besser FRAU an ihrem
ersten sonnigen Morgen mitten im afrikanischen Arusha. Oooch das ist gar nicht
so schwer: Latte machiato trinken und Shoppen gehen. Es kommt nur auf die Art
und Weise an. Erstaunlich wie vertraut einem hier alles erscheint und mit
welcher Selbstverständlichkeit und Zielstrebigkeit man sich hier durch die
Stadt bewegt. Auf dem Rücksitz des Motorradtaxis ist das mit dem chaotischen
Strassenverkehr auch nur halb so wild, solang man auf seine Knie aufpasst. So
ein Motorradtaxifahrer glaubt manchmal er ist ein Transformer und kann sich
durch Auflösen seiner Materie ungeschadet durch nicht existente Verkehrslücken
schlängeln. Nun Knie sind heil geblieben. Ich hab erst mal das Problem Internet
und Telefon gelöst. Also wenn sich eines hier rasant weiter entwickelt im
Rausch des westlichen Fortschrittes dann ist es die Telefon- und
Mobilfunkindustrie. Sah man vor 2-3 Jahren die Leute noch mit Nokia Telefonen
sms schreiben so hat auch hier heute fast jeder ein smart phone, meist Samsung
und natürlich gibt es what´s app und internet to go. Also mal so betrachtet
gibt es hier kein Problem dass so einfach zu lösen und zu beantworten wäre wie
ein Telefon-oder Internetproblem. Man reiche dem netten Mobilfunkmitarbeiter
von AIRTEL einfach sein Telefon (man muss ihnen schon vetrauen) mit geübtem
Griff ist die alte Simkarte draussen die neue drin, dann tippt er gleichzeitig
auf zwei Händen simultan in einige auf dem Tisch liegenden Nokias , dann folgt wieder das Spiel mit dem
Simkartentausch, die in dem ganzen Prozess wie in einem Kartenspiel hin und
her, rein und rausgetauscht werden in einer atemberaubenden Geschwindigkeit.
Der Entscheidung für Telefon mit Internet und nur Internet bundle für 3 oder 5
oder 8 Gigabyte ...folgt dann erneutes aufkratzen von geheimnummern, erneutes
umtauschen v. Simkarten und simsalabimm, registriert und whats app,facebook
whatsoever tauglich, neue Handynummer, und ein Surfstick tataaaaa !! Was soll
ich sagen, es funktioniert. Ohne Vertragslaufzeit, Unterschriften, oder
ähnlichem, Barbezahlung, automatischer Ablauf nach 30 Tagen nach Wahl und
fertig…FAST FOOD INTERNET. By the way die afrikanische Stadtbevölkerung hängt
genauso gebannt mit ihren Nasen auf dem Smartphone display. Sehr beängstigende
Entwicklung, wenn man sich das mal in der afrikanischen Steppe vorstellt, da
hat so ein Löwe aber leichtes Spiel.
Wenn wir schon einmal beim Shoppingverhalten
bzw. dem Kundenservice des tanzanianischen Dienstleistungsgewerbes sind. Ein Verkäufer hier zugegben ist ein Meister des
Multi Tasking, das bedeutet er kann und wird bis zu 5 Kunden gleichzeitig und
im intermittierenen Wechsel bedienen, so ein Kunde wartet schliesslich auch
nicht gern um sein Anliegen vor zu bringen, ist das dann erstmal getan und hat
der Verkäufer erste Schritte seiner Bedienung eingeleitet, tritt er auch schön
brav wieder wartend an die Seite. Bloss das eigene vorherig vorgebrachte
Anliegen tritt dann kurzzeitig mal aus dem Fokus. Da hilft aber alles meckern
nix, einfach wartten bis der nette und unglaublich ruhig bleibende Verkäufer sich dir wieder zuwendet. Braucht man sich nicht zu wundern warum man immer so
viele wartende Menschen in den stores sieht die keine Anstalten machen sie
anzustellen oder einen Servicemitarbeiter anzusprechen…das haben sie alle schon
getan und warten jetzt bis ihr anliegen bearbeitet wurde. Also physikalisch
gesehen ZENTRIFUGALE KUNDENBETREUUNG. Morgen geht es dann gen Haydom hoffentlich
physikalisch mehr mit Reibungs- wie mit Gleitkraft auf all den aufgeweichten
off-road Wegen.