Es war genauso wie ich es in Erinnerung hatte . Alte
Backsteinhäuser, kleine enge gepflasterte Gassen, Cafés und Restaurants, kaum Hochhäuser
dafür aber viel viel Grün in der Stadt. Studenten, Jungvolk und Touristen bunt
durchmischt, der Duft von salziger Atlantikluft, blühende Kirschbäume, eine
kalte Brise, die mich meine Sommermode wieder in den Koffer stecken liess. Nachdem
ich erst einmal eine halbe Stadttour auf der Jagd nach einer am Ende falschen
Adresse gemacht habe , wer kann denn bitte ahnen dass es in Boston 3 mal die
Elmstreet in komplett entgegengesetzten Himmelsrichtungen gibt, fand ich dann
auch Alexandras Haus. Alex ist eine Neurochirurgin die ich in Haydom
kennengelernt und die an Havard unterrichtet und im Brigham Krankenhaus eines
der grössten Neurochirurgisch und pädiatrisch neurochirurgischen Zentren in den
Staaten arbeitet. Sie und ihre Familie
leben in einem herrlich alten unter Renovierungsarbeiten stehendem alten
Kolonialhaus mit etlichen Räumen, unzähligen Kaminen und so viel
Reisemitbringseln von den unterschiedlichsten Kontinenten das man durch die
Räume andächtig wie durch ein Museum schreitet… Natürlich versucht mich Alex
nach wie vor für die Neurochirurgie zu begeistern, dafür nahm sie mich in das
Brigham mit und stellte mich dem Team vor. Ich vereinbarte für den nächsten Tag
eine OP Hospitation. Es könnte eigentlich kein grösseres Kontrastprogramm
geben. 15 Hightech OP Sääle und ein Flatscreen
der die Belegung der einzelnen Sääle mit laufendem Programm wie eine
Flughafeninformationsanzeige preisgibt. Die Shunt Operation unter 3D
Brainmapping-image, ein transportables Mini CT, Mikroskope und intrazerebrale
Endoskopie nur ein paar der OP Highlights. Ich war mehr als beeindruckt. Ich
weiss trotz all der Technik, dass es aber auch nicht die komplikationsfreie OP
gibt, dass dir in einem wahren Moment des Unerwarteten auch all die Technik nix
helfen wird. Ausserdem freute es mich zu
sehen dass die Shunts vom praktischen Ablauf her genauso operiert werden wie es
auch in Haydom, zugegeben erfolgreich, praktiziert wird. Seufz mein für die
Neurochirurgie gewecktes Interesse macht die nachfolgenden Lebensabschnitte und
Entscheidungen nicht sehr viel einfacher,
sicher aber aufregender. So viel sei gesagt ich bin nicht abgeneigt mich der
ostamerikanischen Küste und speziell
Boston zuzuwenden um die Neurochirurgie
nicht aus den Augen oder besser den Händen zu verlieren.
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