Samstag, 4. Mai 2013

San Francisco featuring Haydom Lutheran Hospital 12.04. - 22.04.2013


Einmal um die Welt bitte, und drei Mausklicks später voila Flugticket nach San Francisco mit Rückflugstop in Boston. Der Anlass meines geplanten Haydomausbruches in die westlichste westliche Welt ist die Premiere des Haydom Dokumentarfilmes der in San Francisco erstmalig gescreent werden sollte.  Natürlich und das muss ich klar zugeben hatte meine Entscheidung diesem event beizuwohnen nicht nur kulturelle und repräsentative Gründe, nein ich freute mich auch wahnsinnig Norbert und die Urheber des Movies sowie mein geliebtes San Francisco wiederzusehen dass ich bereits vor 13 Jahren in mein Herz geschlossen hatte. Die Anreise ist bereits ein kleiner Dokumentarfilm für sich. Mit meinem Co-Fahrer Maya an der Seite durch den Schlamm auf die Teerstrasse nach Katesh, dann weiter nach Arusha inclusive Polizeistopp und Schokoladenbestechung…nein diesmal keine Heiratsanträge.  Maya musste ich schweren Herzens bei einem Freund in Pflege zurücklassen  als ich in das Impala Shuttle nach Nairobi stieg…einmal Kenya International Airport bitte…wenn man bedenkt was sich da am Flugticket sparen lässt, lohnen sich die 4-5 h Shuttlefahrt.  Das schöne wieder einmal beim Reisen ist dass man nie lang allein bleibt…und sich die Zeit wie von selbst voranschlägt bis plötzlich der Flieger die Landebahn verlässt und gen Norden in den Nachthimmel gleitet…die Lichter Nairobis unter mir wichen einer dichten Wolkendecke und das Unterhaltungsprogramm, warme Socken, Tee und ich gebs ja zu etwas pharmazeutische Einschlafhilfe liessen mich sanft der afrikanischen Welt entschlummern bis mich die holländische Luft später und die Flugzeugbeleuchtung in Amsterdam weckten. Bumm da war sie knalltharte westliche Zivilisation. Flugtafeln, Uhren, Laufbänder und Rolltreppen, Coffeeshops, sanft dudelnde Flughafenmusik, ein beinahe blumiger Geruch, spiegelsaubere Fliesen und hochglänzend polierte Toilettenamaturen … gut gekleidete Geschäftsmenschen die sich Sakko oder Blazer glatt und fusselfrei bürsteten … und ich in meinem rot staubbedeckten Haydomkoffer und Rucksack, meine Füsse in Wanderschuhen fest verankert damit ich auch nicht den Halt verliere angesichts dieses Kulturschocks. Man fühlt sich beinah als Fremder in seiner eigenen Welt…keine Mzungu Rufe, keine helfenden Hände die mir den Koffer vom Laufband oder die Treppe hinaufhieven.  Jeder scheint nur seinem Zeitplan hinterherzurennen. Nächster noch grösserer Flieger nach Detroit fuer die nächsten 8 Stunden…amerikanische Luft … roch dann weniger nach Tulpen aber nach Donkin Donuts Dunkoccino und Bagels mit creamcheese und auffallend fast jeder war an einen Kaffepappbecher unterschiedlicher Koffeinanbieter gekettet und hatte ein Telefon oder nein besser ein iPhone am Ohr kleben wieder nur mit sich anstatt mit der Welt beschäftigt. Seufz noch einmal Fliegerwechsel…immer noch etwas benommen von  dem Schlafentzug stolperte ich auf das dritte Flugzeug das mich dann weitere 5 Stunden später in San Francisco ausspuckte. Daniel wartete mit einem breiten Grinsen an der Strassenbahnhofhaltestelle: Karibu Amerika! Ich hatte es geschafft nach fast 29 h Reisezeit seit Nairobi. Aber die Aufregung endlich da zu sein unterdrückte die Müdigkeit. Gemeinsam, oder korrekterweise muss ich zugeben übernahm Daniel mit meinem kaputten Koffermonster die meiste Arbeit, bezwangen wir die steilen Anstiege der Stadt bis zur WG in der er lebt. Nun möchte man meinen  bin ich alsbald erschöpft auf der Couch zusammengebrochen…vielleicht war es die Dusche oder das türkische Baklava, ich liebe die!!, die in mir das Bedürfnis auslösten ich möchte mit auf die WG Party.  Da es sich um eine Mottoparty handelte bemalten wir gegenseitig unsere Gesichter und während Daniel sich in einen Tiger verwandelte wurde ich zum Schneeleoparden. Ich glaub mit der Bemalung waren wir die Stars des Abends.












Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen