Die nächsten Tage verbrachte ich dann mit Michal in
Sausalito auf der anderen Seite der Golden Gate Bridge dem High Society Viertel
der Stadt. Stars, Sternchen, VIPs oder einfach nur hart am Erfolg arbeitende
Menschen leben in dieser fast aufgesetzt wirkenden perfekten Welt mit ihren Seegeljachten, Prada und Gucci
tragenden Mädels, dem herrlichen Wetter, den Cafes und und und. Michal hat ein
wunderbar gemütliches wenn auch etwas chaotisch anmutendes Hausboot das er sich
mit Freundin und Sohn teilt…mit beheiztem Wirlpool, kleinem Motorboot und jeder
Menge Wasserspassequipment wie Wasserski, dazu später mehr. Jeden Morgen
erwachte man mit Blick auf das kleine Innengewässer auf dem die Hausboote
flotieren. Und sah den Möwen bei der Nahrungsbeschaffung zu . Da Daniel noch den
Film weiter editieren musste war mir aus Top Secret Gruenden der Zutritt nicht
erlaubt und so vergnügte ich mich auf
dem Rad durch die Strassen SanFranciscos, ging Krabbenbrötchen essen, einen
Cappuccino, Cafe Laté, Chai Laté nach dem anderen trinken, einkaufen ect. den
lieben langen Tag mich dem Westrausch hingebend. Es ist einfach unglaublich in
wie vielen Variationen und Nationen man in dieser Stadt essen gehen kann, es
gibt absolut nichts was man nicht findet ob nun koreanisch, Thai, Mexikanisch
und und und zu viel zu viel für meinen tanzanianisch kulinarischen Horizont. Überdies
hege ich den stillen Verdacht dass die Hunde hier alle mit Wachstumshormonen
behandelt werden … oder mein Auge ist den Anblick solcher bellender Riesenvierbeiner
ebenso nicht mehr gewohnt. So etwas würde in Haydom vor den Pflug oder den Holzkarren
gespannt , eine Kette um den Halst bekommen und zum Grasen auf die Weide
gebracht werden. So vergeht auch im scheinbar perfekten Paradies die Zeit. Ich
half Michal mit der Studiodekoration für den herannahenden Abend, während mich
Daniel am Abend zum Tanzen und tagsüber zum Kletter ausführte. In einem der schicken Friseursalone
Sausalitos wurde mein Haydom-geplagtes
Haar reanimiert und zurück in Form gebracht. Man kümmerte sich wirklich rührend
um mich! Der Abend der Filmpremiere kam schnell. Wir bemühten uns alle
authentisch haydomisch zu erscheinen…für mich keine Schwierigkeit trug ich doch
ein bodenlanges schulterfreies (eher weniger haydomisch) lachsfarbenes
Seidenkleid eigens in Haydom für mich geschneidert und Daniel steckte ich in
ein in Haydom handgenähtes schwarzes
Hemd mit bunten afrikanischen Stoffapplikationen. Die Masse dazu gab es vorher
per mehrerer Skype Befragungen. Nun es waren an die 100 Interessenten und
Spender und Unterstützer des Projektes gekommen, mit so einem Zulauf hatte ich
ehrlich nicht gerechnet. Die Dokumentation brachte mich gleich in Gedanken
zurück auf die Station und so manchem Zuschauer die Tränen in die Augen. Der
Film erntete Standing Ovations während ich von Michal und Daniel vors
applaudierende Publikum geschoben wurde, dass dann noch viel lauter
applaudierte und von den Sitzen aufsprang….kein Notausgang in Sicht, stellte
ich mich nachdem die Euphorie etwas abgeebbt war den vielen Fragen des
Publikums und viele kamen anschliessend mit dem ehrlichen Wunsch zu mir helfen
zu wollen. Was für ein Zulauf. Hände schütteln, Geschichten erzählen und wieder
Hände schütteln. Wir aalten uns in Aufmerksamkeit und Zuspruch. Was für ein
wunderbares Gefühl so etwas erreicht zu haben. Ich glaub an diesem Abend
konnten wir nicht mal gemeinsam anstossen so auseinandergerissen waren wir von
der Menschenmenge, zumindest bestand ich auf ein Gruppenfoto von uns dass uns
an diesen tollen Abend erinnern sollte.
Samstag, 4. Mai 2013
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