Samstag, 14. April 2012

Klein Mzungu


Martin Rütter hat ja so recht. Sobald das kleine Fellknäuel sich auf dem Arm befindet und einen mit seinen rehbraunen "darf ich Mama zu dir sagen"- Augen anblinzelt ist es aus mit all den Vorsätzen wie: Das ist bloss ein Hund! Ich bin ein konsequenter Mensch. Hunde gehören nicht aufs Sofa. Es wird gefressen was in den Hundenapf kommt. Betteln wird ignoriert...Sofort wird der Spezial-Tierladen in Arusha leergekauft und der Hund bekommt vom Hundbett alles bis zum Halsband mit Glöckchen. Genau wie vorhergesagt kniet man erwartungsvoll hinter der Tür und beobachtet die erste Annäherung des Welpen an den gefüllten und neuen Futternapf. Man gestattet grosszügig das Herumknabbern am Inneninventar und ist ganz beunruhigt wenn es plötzlich still wird weil das Welpenkind auf dem Flechtteppich eingeschlafen ist. Eine Sache ist hier kulturübergreifend genauso gültig wie beim Gassie-Gehen in der heimatlichen Innenstadt. Ein Welpenbesitzer gewinnt auch hier gesteigerte soziale Aufmerksamkeit. Alle paar Meter wird gehalten, der Hund begutachtet, kurz gestreichelt und es werden Tipps und gute Ratschläge erteilt. Obwohl hier ein Hund auf dem Arm oder gar an einer Leine wohl sicher zu den selteneren gewohnten Anblicken gehört. Mayas Spitzname übrigens wurde auf Mzungu festgelegt nachdem sich hier die Lager in der Namensgebung gespalten hatten.

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