Sonntag, 12. August 2012

Heimweh

Was tun wenn einen trotz all der Abenteuer hier das Heimweh plagt...so ein Flugticket ist schnell gebucht und im Nu steht man wieder auf deutschem Boden. Obwohl das im "nu" wiederrum auch eher relativ zu verstehen ist. Public Landcruiser nach Arusha, Shuttle am nächsten Tag nach Nairobi, Flieger nach Amsterdam, Übernachtung und Flieger nach Frankfurt. Neun Stunden später in einer mir mittlerweile völlig ungewohnt fremden Umgebung wieder aussteigen. Das erste was sofort auffällt, ist die scheinbare Sterilität. In Haydom ist man tagtäglich tausenden von Sinneseindruecken ausgesetzt ob olfaktorisch , akustisch oder optisch. Hier steigt einem sogleich der Geruch von "NICHTS" in die Nase, und "NICHTS" riecht nach Reinigungsmittel, Raumlufterfrischer oder ist einfach nur der Geruch von Sauberkeit?? Dieser mischt sich auf angenehme Weise mit Kaffeeduft vom angrenzenden Flughafencafé. Der Besuch auf der Damentoilette wird zum Hightecerlebnis, Seifenspender, automatische Handtrockner und Toilettenpapier. Das gibt es zum Glück auch in meinem Haydomer Haushalt...auf meinen tansanianischen Reisen aber trifft man das eher nicht so häufig, da wird das gute Abreißbare-Dreilagige mein treuer Reisegefährte im Handschuhfach meines Landcruisers. Meine Zeit zu Hause war wie erwartens viel zu schnell vorüber, Besuch bei und von Freunden, ein Besuch der Wilhelmshavener Kinderklinik mit Überraschungsparty all meiner Kollegen und Freunde. Es scheint fast als käme man von einem Urlaub zurück...dabei ist man derjenige im Urlaub. Seltsame Erfahrung. Es ist als führe man zwei Leben zwischen denen man hin- und herpendelt. Trotzdem weiss man wohin man gehört und es steht ausser Frage dass man wieder dorthin zurückkehren muss. Der Abschied kam schnell und mit jedem geflogenen, gefahrenen und gelaufenen Meter kehrt man immer mehr zurück in seine tansanianische Identität. Das schöne ist wenn man sich an zwei Orten zu Hause fühlen kann.

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