Montag, 22. November 2010

Montag 22.November 2010

Eine Sache die man in Afrika lernt, ist stets einen Plan B in der Tasche zu haben, weil Plan A in 99% der Fälle meist nicht funktioniert. Die erste Zwischenlandung in Nairobi: langes Warten auf der Landebahn...Verwirrung...nicht nur unter uns Fluggästen sondern offensichtlich auch beim Bodenpersonal. Ein paar Diskussionen der Crew auf Kisuaheli und die Durchsage, dass sich der Ausstieg um ein paar „wenige“ Minuten verzögert. Man hatte offensichtlich hier nicht mit unserer Ankunft gerechnet, d.h. es musste erst einmal eine Leiter für den Ausstieg organisiert werden, und ein Shuttle-Bus für den Transport zum Terminal. Aufstöhnen unter den Fluggästen...nervöses Herumrutschen in den Sitzen...hatten doch einige, so auch ich, einen knappen Anschlussflug zu erreichen...tja und dieses Maschine stand schliesslich schon abflugbereit ein paar Meter weiter von uns entfernt. Nun „wenig“ später schubste man uns in den abfahrtbereiten Bus und dieser fuhr uns gleich direkt zum nächsten Flugzeug. Die Frage nach unserem Gepäck wurde mit einem sehr sorglosem und zuversichtlichem: „Och, das kommt dann mit dem nächsten Flug, keine Sorge“ beantwortet. Nur das der nächste Flug irgendwann am Abend am Kilimanjaro Airport ankommen sollte.
Ankunft in Tanzania 45 Minuten später. Pass- und Impfausweiskontrolle und dann gings zur Beantragung des Reisevisums...Wer sich erinnert an die Aussage das der Preis je nach Herkunft variieren kann...dem sei gesagt, die Tanzanianer scheinen die Wilhelmshavener doch zu mögen: zahlte doch der nette Herr aus England vor mir 50 Euro für sein Visum und von mir verlangte er „nur“ 50 Dollar. Mit der Währungsumrechnung wird es hier nicht so genau genommen so scheint mir. Ich hab es dann gemanagt. Es wurden anschliessend die Vermisstendaten der noch in Kenia verbliebenen Reisestücke aufgegeben und es wurde versichert, sie würden uns ins Hotel nachgebracht werden, sofort nach Ankunft. Nun eine Taxifahrt später war ich in Arusha und es schien als hätte ich mich gerade von dieser Stadt verabschiedet. Der Geruch, das bunte Durcheinander auf der Strasse, die Mzungu Rufe der Kinder auf der Strasse...es hatte sich nichts verändert. Und es war heiss...mindestens 30 Grad...wenn man bedenkt, dass man bei der Abreise noch die Fensterscheiben hat freikratzen müssen. Es ergab sich, dass ich noch am selben Abend mit Clement, der noch in der Stadt war, Richtung Haydom unterwegs sein sollte. Die Fluggesellschaft hat sich natürlich nicht bei mir gemeldet, es hiess bei meinem Anruf, dass Gepäck sei zwar jetzt da, aber sie wollten nicht extra aus Kostengründen ein einzelnes Taxi losschicken, ich solle doch etwas geduldiger sein.
Clement meinte ich müsse mich erst wieder an die afrikanische Denkweise gewöhnen, und fuhr mit mir zum ortsansässigen Reisebüro in Arusha...und siehe da, oh Wunder, stand mein Gepäck schon abholbereit...komisch oder....? Ich höre einfach auf mich zu wundern, freute mich stattdessen und hüpfte in den bereitsstehenden Landcruiser Clements, glücklich über all die Beinfreiheit, die ich genoss.

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