Freitag, 14. Oktober 2011

13. Oktober 2011 "Auf nach Haydom"

Die ersten paar Meter hinter dem Steuer fühlten sich an, als lenkte ich einen LKW. Das Lenkrad hatte so viel Spielraum, dass ich ein paar mal durch versehentliches „Überlenken“ beinah das Auto ins Abseits katapultiert hätte. Außerdem musste mich meine geduldiger Beifahrer (ich kam mir vor wie in meiner ersten Fahrstunde) nach einem Überholvorgang immer sanft daran erinnern, wieder auf die linke Spur zu wechseln…in Tanzania herrscht Linksverkehr…während ich immer seelenruhig auf der rechten Spur weiter dem Horizont (und den entgegenkommenden Autos) entgegenfuhr. Irgendwann ging es von der achso schön asphaltierten Strasse dann auf die Sand und Schotterpiste. Feldwegfahren ist ein Klacks dagegen. Fahrrinnen, Schlaglöcher, Erdaufwerfungen, Steinbrocken…und noch entgegenkommende Autos die schneller fuhren als meine für mich schon ziemlich hoch angesetzten 40 h/km. Ich versuchte mich wacker zu schlagen…nach 45 Minuten erbarmte sich mein Gegenüber und übernahm das Steuer….das hatte eine sofortige Geschwindigkeitssteigerung und ein merklich gestiegenes Sicherheitsgefühl zur Folge…puh! Auch wenn die Strecke sicher nicht den Anspruch einer Strasse erfüllt, so ist doch dieses Stück Weg nach Haydom von atemberaubender Schönheit. Der Weg windet sich langsam und kurvenreich auf die fast 1000 Meter nach oben. Man blickt herab auf das weite jetzt sehr grüne Steppenland mit seinen Sträuchern, Bäume, der roten Erde, dem in der Sonne glitzernden Manyara-See. Endlose unberührte Natur und Weite. Am Wegrand folgten uns gelegentlich ein paar Affen und Esel, im Vorbeifahren wäre sie mir beinahe entgangen, die grosse Giraffe die direkt am Strassenrand seelenruhig mit dem Kopf , genüßlich fressend, in einem hohen Baum steckte. Tweega, tweega!

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