Dienstag, 18. Oktober 2011

Die ersten Tage in der Klinik

Mittlerweile lebt es sich ganz komfortabel im Gästezimmer, wenn man mal vom fortwährenden Baulärm, der sich unter dem äusseren Finstersims abspielt mal absieht. Böse Zungen behaupten ja, dass es sich bei der riesigen Baugrube, die da vor meinem Fenster wächst, um die Bauarbeiten an meiner neue Bleibe handelt. Dann wird die aber wohl einen riesigen Keller haben, so fürchte ich. Wenn die so weiter buddeln stossen sie am Ende noch auf Grundwasser, und das hier auf 1000m Höhe. In der Zwischenzeit habe ich meine ersten beiden turbulenten Stationstage in der Klinik schon hinter mir. Dabei glaubt man beinah schon wieder so viel länger hier zu sein. Haydom hat viel ärztliches Personal verloren. Das bedeutet viele Stationen, das trifft leider auch den pädiatrischen Bereich, sind ohne ärztliches und erfahrenes Fachpersonal. Die lokalen Interns versuchen das abzudecken, scheinen aber auch komplett führungslos. Ansonsten herrscht ein reger Wechsel an immer nur kurz temporär anwesendem europäischem Gastpersonal. Anett eine Kollegin aus Norwegen, eine PJ-lerin und ich schlagen uns wacker. Heute gab es die erste versuchsweise Intervention. Ich brachte die eigens im Handgepäck eingeflogenen Wärmflaschen bei den Frühgeborenen, sehr zur Freude der anwesenden Schwestern, zum Einsatz. Man kann sich bei den schweisstreibenden Aussentemperaturen gar nicht vorstellen, dass man so ein 1200g Baby so sehr ausgekühlt vorfindet. „Chupa ya maji moto“ und diesmal keine Thermoskanne, für alle die wissen wovon ich spreche.

1 Kommentar:

  1. Liebe Theresa!
    Statt Wärmflasche nehmen wir doch immer Kirschkernkissen, alternativ mit Dinkel oder Weizenkörnern gefüllt. Vielleicht geht auch Mais oder Reis. In der Mikrowelle oder dem Herd aufwärmen. Vielleicht wäre das auch was für euch.
    Der Bubble-CPAP sieht übrigens sehr gelungen aus. Alles Gute! Kate

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