Freitag, 14. Oktober 2011

Wie man in Tanzania erfolgreich ein Auto anmeldet – bzw. deutsches Unverständnis trifft auf tanzanianisches Bürokratentum

Hier in Tanzania gibt es die berühmten BIG FIVE, welche hier jedes Kind aufzählen kann. Ziemlich erheiternd fand ich die Antwort auf die Frage: „ Welche gefährlichen Tiere wohl in Afrika zu Hause sind?“, die mir in einem Kindergarten zu Hause gegeben wurde…also da hätten wir laut dortiger Überzeugung den grossen TIGER und nicht zu vergessen PONYS. Aber so sehr Unrecht hatten sie dann doch nicht. Ich fühle mich heute, als sei ich ihm begegnet dem grossen TIGER. Der frisst nämlich mit Vorliebe kleine deutsche Bürohengste(ponys) im tanzanianischen Bürokratiedschungel. Aber nichts desto trotz habe ich ihn besiegt und halte nun unter anerkennendem Applaus der Anwesenden meinen neuen auf mich gemeldeten Fahrzeugschein und die Fahrzeugpapiere und Versicherungsticker in der Hand. Es hat auch mächtig Fell und Nerven gekostet…ja ja Geld auch…aber ohne die Hilfe meines Fahrbegleiters für morgen denk ich wäre ich aufgeschmissen gewesen. Man benötigt hier für die Anmeldung eine spezielle TIN Nummer (sowas ähnliches wie eine Steueridentifikationsnummer), für die gibt es eine spezielle Urkunde. Mit der kann man sich dann um einen Fahrzeugbrief, eine Fahrzeugzulassung (alles an seperaten Schaltern in unterschiedlichen Büros) ausstellen lassen. Zwischendurch bezahlt man eine Rechnung von ungefähr 230 Euro um sich dann für den Fahrzeugbrief anzustellen. Normalerweise braucht man für die Ausstellung dessen 3 Wochen Zeit…nun mit einem netten „PLEASE, today“ und einigen Worten auf suaheli meines Reisebegleiters, einer Diskussion, der ich nicht ganz folgen konnte, vergass die Angestellte ihr tanzanianisches „Pole, pole“ und stellte uns sämtliche Dokumente in rekordverdächtiger Bestzeit von 3,5 h aus. Man muß wissen wenn man in Arusha und Umgebung den Ort Haydom erwähnt (uns sei es auch ein noch so kleines Dorf) so wissen doch alle vom Krankenhaus dort und den Umständen der Arbeit, und das verschafft meistens einen Vorteil, und es werden einem viele Dinge möglich gemacht. Was verblieb mir in der Zeit des Wartens zu tun…natürlich auch nicht pole pole, sonder Grosseinkauf und zwar alles was das Supermarktregal im Shoprite so hergab. Von Kaffee, Käse, Hühnchen, Genußgüter bis hin zu Putzzeug und Gärtnerutensilien. Die Leute an der Kasse schauten mich angesichts ihrer spärlich gefüllten Tragekörbchen an, als wollte ich mich auf die nächste Apokalypse vorbereiten. Nein eigentlich fahr ich nur nach Haydom weiter…hihi. Auf dem Parkplatz schaute ich dann 2 männlichen Mitarbeitern zu, die ganz selbstverständlich meine Einkäufe in das ohnehin schon überfüllte Auto verfrachteten. Was für ein Service.

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