Dienstag, 25. Oktober 2011

Sonntagsblues

Wer kennt das wohl nicht, dieses Gefühl dass einen an einem Sonntagabend plötzlich aus dem Nichts überfällt, nachdem man ein ereignisreiches Wochenende hinter sich hat und sich mit einem Mal dem anklopfendem Montag mit seinen Pflichten gegenübersieht. Ich nenne das den Sonntagabend-Blues. Der kam bloss etwas verspätet am heutigen Dienstag über mich. Es wäre geschwindelt wenn ich behaupte, überhaupt kein Heimweh zu haben. Gerade in den Abendstunden, wenn sich der Kopf von der tagsüberherrschenden Hektik befreit hat, beginnt er zu grübeln. Gerade all die Internet-Skype-und Telefonmöglichkeiten gaukeln einem quasi vor, derjenige sei in greifbarer Nähe. Die Erkenntnis, dass er dann aber nicht mal eben um die Ecke biegen wird in den nächsten Minuten, trifft einen dann umso härter, wenn das Gespräch beendet ist. Da bereiten so 9000km Abstand voneinander doch etwas Bauchschmerzen. Ich denke es wird einfach noch etwas dauern bis auch ich hier meinen Platz für mich selber gefunden habe. Obwohl zugegeben ich bin verdammt nah dran! Heute Nachmittag hatte ich eine äusserst erfreuliche Verabredung mit meinem potentiellen neuen Häuschen. Ich muss wirklich sagen wir haben uns auf den ersten Blick ineinander verliebt. Aber es ist etwas schüchtern, und so denke ich, wenn wir dann schlüsseltechnisch unwiderruflich miteinander leiert sind, werden auch die ersten Fotos veröffentlicht. Versprochen! Auf Station herrschte mal wieder das gewohnt tanzanianische Chaos. Ich sprach bereits von der Ordnungsresistenz hier. Dies wurde erneut bestätigt als ich heut statt Tubus und Laryngoskop im Notfallkoffer, eine Babysocke, eine Windel und irgendwelchen Papiermüll fand! Da heisst es tapfer durchatmen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen