Dienstag, 25. Oktober 2011

3414m üNN

Die Wochenenden gestalten sich hier immer recht spontan und bunt. Für dieses Mal habe ich mich für Muskelkater und Höhenkrankheit entschieden. Am Freitag Nachmittag starteten wir mit einer kleinen Gruppe Richtung Katesh. Der erste Ausflug mit meinem vierrädrigen Freund. Um am darauffolgenden Morgen noch vor Sonnenaufgang den Aufstieg Richtung Gipfel des Mount Hanang zu starten. Dieser erhebt sich, von fast überall hier gut sichtbar, mit seinen 3414m über das flache Umland. Als vierthöchster Berg Tanzanias und ausserdem vulkanischen Ursprungs, sahen wir uns herausgefordert, ihn zu bezwingen. Die folgenden 6 Stunden Aufstieg begannen auch ganz motiviert und plauderfreundlich, wurden aber dann gen Ende eher wortkarger und pausenreicher. Die Aussicht aber passt hier gar nicht beschrieben auf Papier. Einfach überwältigend. Über den Wolken, auf dem „Sims“ eines Vulkankraters zu spazieren, das Tal in Vogel-Flugzeugperspektive zu seinen Füssen, rechts und links des Weges statt schroffer Felsformationen einen blühende Gras- und Buschteppich vorzufinden, gehört selbst erlebt. Wir haben ihn alle erreicht , den Gipfel! Mission completed! Da gab uns der Siegerwhiskey, der grosszügig die Runde machte, recht. Nun kann man spekulieren ob es am Gipfelschnaps oder der ungewohnten Höhe lag, dass mir der Abstieg dann doch klar machte, der Mensch hat zwar zwei Beine, die ihn fast überall hin tragen, aber leider nur soweit die Atmosphäre oder eben der Sauerstoffspiegel im Blut ausreicht. Schon frustierend, wenn einem alle voraus eilen, während man selbst mit Spuckattacken und Dauersitzstreik des eigenen Körpers zu kämpfen hat. Mit sinkenden Höhenmetern kehrten aber dann indirekt proportional auch die Lebensgeister und –kräfte zurück und wir erreichten noch völlig im Zeitplan (vor Einbruch der Dunkelheit) das geduldig parkende Vehicel auf 1999m. Im Anbetracht der Fotos sind die Strapazen erstaunlich schnell vergessen und nachdem auch das Abendbrot wieder schmeckt, plant man schon den nächsten Gipfelsturm.

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