Freitag, 27. November 2009

Der letzte Tag in Haydom 27.11.2009

Das letzte Mal in dieser Runde zu Abend gegessen und noch immer kann ich nicht wirklich realisieren, dass morgen meine Zeit in Haydom bereits vorbei ist. Tanzania wird mich aber noch fuer ein paar mehr Tage haben. Nachdem alle so sehr von Sansibar geschwærmt haben und es quasi vor der Haustuer liegt, hab ich mich entschieden ich verbringe meine letzten tanzaniaschen Tage auf der Insel. Das heisst heute Abend noch packen und morgen frueh bei Sonnenaufgang (6.Uhr) mit dem Landcruiser nach Arusha. Es faellt echt schwer dieses Fleckchen Erde hier zu verlassen und seine Menschen, die hier in ihrer ganz eigenen scheinbar heilen Welt leben…Auch wenn diese Woche und eigentlich auch der heutige Tag, zumindest die Haelfte davon wieder unter dem Motto schwarzer Freitag laufen koennte, hab ich das alles hier echt ins Herz geschlossen. Wir wurden heut (es fahren 5 von uns morgen) in der Morgenandacht (Sala ist Pflicht fuer das gesamte Krankenhauspersonal vor der Arbeit J ) offiziell verabschiedet und ich glaub sie haetten mich noch etwas dabehalten wollen, denk ich … Streicheleinheiten fuers Ego J
Wenn ich jetzt noch mal den heutigen Tag Reveau passieren lasse, kann ich nur hoffen, das am Wochenende alles gut geht und die naechste Woche etwas ruhiger wird. Kurz vor dem morgendlichen Radiologierapport rief mich die Geburtenstation zu einem Neugeborenen ohne Herzkreislaufaktion und ich nahm die Beine in die Hand und rannte quer durch das gesamte Krankenhausgelaende. Waehrend ich mit dem Kind und der CPR beschaeftigt war, kam pløtzlich die Schwester ins Zimmer schob den gerade bebeutelten Saeugling etwas beseite und legte mir daneben noch ein blaues schlaffes Baby … Ok wie teilt man sich allein in eine doppelte Reanimation ein??? Eins bebeuteln das andere mit Herzdruckmassage…zum Glueck bekam ich wenig spaeter Unterstuetzung von Ellen. Eigentlich sahen die Dinge gar nicht so schlecht aus am Ende und ich verliess die beiden versorgten Kinder. Leider verstarb das eine von ihnen im Verlauf des Vormittages, wir kamen zwar ein zweites Mal, aber man hatte es zu spaet bemerkt um nach Hilfe zu rufen.
Zur selben Zeit als ich an diesem Morgen beschaeftigt war, haetten zwei aeltere Kinder auf der Haupstation auch Hilfe gebraucht, Anna versuchte zeitparallel mit einer Schwester deren Reanimation, leider bei beiden ohne Erfolg. Es sind einfach zu viele schwerkranke Kinder derzeit stationaer, und dir sind die Haende gebunden…ein kleiner Erfolg war aber dennoch das der andere Sæugling wenig spaeter wohlauf war…Es haette hier fuer noch sooo viel mehr Aerzte und Schwestern Platz man kann nicht ueberall sein, auch wenn man immer versucht sein bestes zu geben, ich glaub derzeit sind es knapp 90 Kinder auf der Kinderstation (Sorry ich hab maximal Ueberblick ueber die ersten 35-45 zusammen mit Anne).Aber man merkt dass sich selbst innerhalb meiner Zeit hier schon einige Dinge modernisiert und noch mehr verbessert haben. Sie sind defenitiv auf dem richtigen Weg. Und ich mach mich morgen auf den meinigen.

1 Kommentar:

  1. „Alles, was uns begegnet, läßt Spuren zurück. Alles trägt unmerklich zu unserer Bildung bei.“
    Goethe

    Grüsse von Herman

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