Donnerstag, 23. Dezember 2010

Ein kleines Weihnachtsgeschenk

Manchmal hofft man zu Weihnachten auf ein kleines Wunder. Wenn so manches oft auswegslos erscheint und oft nur das Gebet als letzter Ausweg erscheint dann oeffnet sich doch manchmal auch eine Tuer, die die Dinge in neues Licht setzt. Ich habe heute eine hoffnungserweckende e-mail aus dem etwas entfernten Mwanza erhalten. Sie kam von einer deutschen Kinderärztin die dort im Krankenhaus arbeitet. Seit einigen Tagen liegt auf unserer Station ein kleiner 9 jähriger Junge mit einer ernsten Herzklappenenge, die nur noch operativ versorgt werden kann...dumm nur wenn es in Tanzania keine Klinik gibt die sich an pädiatrische Herzoperationen herantraut und die Familie kein Geld fuer teure Privatkliniken im Ausland hat. Eigentlich war er von Seiten anderer hiesiger Aerzte schon aufgegeben worden...nun ich habe versucht ueber das Internet und mit Hilfe einer befreundeten Gynäkologin hier Kliniken zu finden. So gab es nur ein gemeinnuetziges medizinisches Austauschprogramm nach Israel und Indien, eine Klinik in Nairobi die aber um die 2000 Dollar verlangte und Option Nummer drei: Ein Erwachsenen-Herz-Thorax-Chirurg, der bei grossen Patienten schon einige Herzkatheterinterventionen durchgefuehrt hat...nach einer weiteren e-mail meinerseits und der Darstellung des Falles hat er sich dann gestern geäussert er wuerde sich den Jungen mal anschauen wollen und dann entscheiden ob er die Klappensprengung vornimmt. Unsere Klinik kommt fuer die Reisekosten auf und der Rest lässt sich später regeln! So nun hab ich leider nicht mehr viel Zeit, also hab ich noch einen Überweisungsbrief geschrieben und hoffe, und bete selbst, dass der Junge die Reise antreten kann und es eine geheilte Rückkehr gibt!! Das liegt aber nun nicht mehr in meiner Hand! Das Wunder des Lebens liegt hier so nah wie die Trauer des Todes. Ein weiteres neues Leben begruessten wir auch am heutigen Nachmittag in einer farbprächtigen und Besuchszahlsprengenden Taufe des kleinen Jungen meines Kollegen Haytes. Viel Kochbananen, Ugali und Rindfleisch und viiieeelll Gesang, Reden und Tanz :-) ! Eben typisch Tanzanianisch. Mungu akubariki!

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