Samstag, 11. Dezember 2010

Mein erstes Wochenende hier in Haydom und ich freute mich aufs Ausschlafen...eine to do list gabs noch nicht. So ergab es sich dass ich am Vormittag mit Illona den hiesigen Hausberg umwanderte und nach einer kurzen Mittagspause mich dann dem Radiologen und dem Physiotherapeuten für eine „kurz-gemeinte“ Wanderung anschloss. Die Sonne stand noch immer hoch als wir mit einer Flasche Wasser bewaffnet los zogen. Das Ziel war Mt.Harar, die angepeilte Zeit 2 Stunden. Wir stapften zielstrebig über den staubigen Feldweg, der uns aus dem Dorf heraus in eine Art Buschland führte. Der Boden ist hier ziegelrot und der rote Staub haftet hartnäckig an allem, mit dem er in Berührung kommt. Die Trockenheit der letzten Monate ist deutlich zu spüren. Eigentlich war die kleine Regenzeit, die normalerweise bis in den Januar reicht schon längst erwartet, aber sie lässt derzeit noch auf sich warten. Zwei Kinder, gefüllte Wasserkanister tragend, folgten uns wortlos für ein ganzes Wegstück, wenn immer wir anhielten, stoppten auch sie. Etwas aus der Entfernung kichernd...manchmal frage ich mich wie wohl der weisse Mzungu auf die Menschen hier wirken muss...wahrscheinlich können sie nicht verstehen, wie man einfach nur so ohne eine Aufgabe, wie das Tragen von Dingen von A nach B, zu verrichten freiwillig einen Hügel besteigt oder bei diesen Temperaturen unterwegs ist. Tja das ist typisch europäisch, wir umlaufen, erklettern oder durchschwimmen alles. Vielleicht gibt uns das etwas mehr das Gefühl der Kontrolle über das Unbekannte. Nun unsere Neugier wurde auch kurz darauf (wir sind dann doch noch ein paar Ehrenrunden gedreht) mit einem tollen Ausblick über das rote Hügelland belohnt. Eine Weite, in der sich das Auge ungewohnt herrlich ausruhen kann. Rote-und ockerfarbene Böden auf denen grasgrüne Büsche einen schönen Kontrast setzen. darüber ein strahlend blauer wolkenloser Himmel...Gigantisch. Nach dem Abstieg waren unsere Kehlen mindestens genauso staubtrocken wie der Boden unter unseren Fuessen. Auch wenn man es in dieser Einöde nicht vermuten mag, fanden wir auf unserem Rückweg doch tatsächlich eine winzige „Lokalität“ so möchte ich sie nennen, die Gastgeberin lief schon von weitem auf uns zu, wo wir dann in gemütlichen Plastestühlen zwischen den Agaven und Ziegen sitzend, Fanta und Coca Cola aus Flaschen tranken. Asante sana.

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