Freitag, 3. Dezember 2010

Typische Alltagsszenen

Ok ich habe das letzte Mal davon berichtet, dass man hier die Dinge häufig so nimmt wie sie sind, und das das in einer höheren Zufriedenheit mündet, da man manches ohnehin nicht ändern kann...das gilt leider auch für die derzeitige Stromversorgung hier...die Generatorleistung gleicht derzeit einem Autoblinker: Geht-Geht nicht, Licht aus-Licht an, Sauerstoff aus-Sauerstoff an, Ultraschall funktioniert-Ultraschall funktioniert nicht....puhhh...mittlerweile gibts Kerzen und Taschenlampen für die Nachmittagsstunden. Beim letzen Mal sass ich gerade mit Patient im Sono, kaum hatte ich den Schallkopf aufgesetzt...Lichter aus, Feierabend...Keshu(Vielleicht morgen) und den etwas verwirrten Patienten wieder den langen Weg zurück geschickt mit unbenutztem Restglibber auf dem Bauch...mhhh...vielleicht ist der morgen auch noch dran, dann brauch ich keinen neuen.
Dann eine typische nachmittägliche Alltagsszene ... meistens dann wenn mir einfällt ich muss noch mal eben irgendwie eine Untersuchung machen...Zimmer leer....ich meine fast bettenleer, dafür ist der kleine Platz vor der Station unter freiem Himmel bzw. der Eingangsbereich mit Betten UND darin liegenden Patienten vollgeparkt, irgendwo dazwischen würde ich sicher auch meinen Patienten finden...der Grund ist die tägliche Reinigungsaktion, das heisst Menschen in Gummiestiefeln, ich habe nicht dazugelernt im letzten Jahr und trage noch immer Sandalen...schütten eimerweise Wasser in die Zimmer und Flure und schieben Dreck und Wischwasser mit breiten Schrubbern am anderen Ende des Flures hinaus, das bedeutet wenn man von der falschen Richtung kommt findet man sich plötzlich in einem See aus Schaumwasser und Dreck stehend oder ein kleiner Bach schneidet einem den Weg ab. Nach dem Reinigungsspektakel werden die Patienten in ihren Betten dann wieder nach ihrer „Frischluftkur“ in die Zimmer zurückgerollt. Klasse!

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